Primacy-Recency Effekt
Der Primacy-Recency Effekt besagt unter anderem dass wir uns die ersten Informationen eines Vortrags, eines Films oder auch eines Buches besser merken können, als den Rest.
Es ist ebenfalls die Rede vom Primacy Effekt, wenn es um den ersten Eindruck geht. Da wir als Individuum stets handlungsfähig sein müssen, ist es wichtig, einen ersten Eindruck zu haben und zwar in Sekundenbruchteilen – dieser erste Eindruck bleibt gewöhnlich – oder zumindest am Anfang einer Beziehung – stärker im Gedächtnis als die nächsten Augenblicke.
Im Schnitt trifft häufiger der Primacy Effekt auf, allerdings bleibt der Primacy Effekt auch manchmal aus – in diesem Fall ist der Recency Effekt stärker. Das bedeutet also, dass wir den ersten Eindruck am Ende des Gesprächs gar nicht mehr für bedeutsam halten, sondern fokussieren uns eher auf jene Informationen, die wir am Ende eines Gesprächs wahrgenommen haben und bewerten unseren Gegenüber eher anhand dieser Informationen.
Doch warum ist der Primacy Effekt ein häufiger zu beobachtendes Phänomen? Ganz einfach – es geht um unser Überleben. Damit wir stets den Umständen entsprechend handeln können, ist es wichtig, unsere Umgebung und unsere Mitmenschen sowie Lebewesen einschätzen zu können.
Der Primacy-Effekt ist sehr unterbewusst oder gar unbewusst, während der Recency-Effekt erst dann wirklich eintritt, wenn wir uns entspannt und in Ruhe ein Bild der Situation machen können – beispielsweise dann, wenn wir das Fazit eines Vortrags erzählt bekommen oder auch am Ende eines Gesprächs mit einer Person, bei der unser eigenes, abschließendes Fazit zum Gegenüber deutlich positiver ist, als der erste Eindruck.
Wer den Primacy-Recency Effekt einmal selbst testen möchte, kann das ganz einfach und schnell erledigen. Dafür wird ganz einfach eine Liste mit 20 Wörtern angefertigt. Diese prägt man sich innerhalb von 60 Sekunden so gut wie möglich ein und wird anschließend in vielen Fällen feststellen, dass im Gedächtnis vor allem die ersten Wörter und die letzten Wörter der Liste präsent sind.
Der Primacy Effekt lässt sich ganz einfach beobachten, wenn wir neue Personen im Alltag sehen. Wir haben automatisch einen ersten Eindruck. Ganz gleich, welche Worte die Kassiererin im Supermarkt nutzt – das, was wir zuerst und primär wahrnehmen, ist der erste Eindruck und nur sekundär passiert alles andere. Das merken wir jedoch häufig gar nicht – umso spannender und interessanter ist es, sich selbst beim Wahrnehmen und Verarbeiten des ersten Eindrucks zu beobachten.
Um bewusster zu werden, Vorurteile abzubauen und die sozialen Kompetenzen zu fördern.